Am 16. Oktober 2023 fanden sich über 40 Personen im L8 zur Veranstaltung „Saatgutvermehrung und Saatgutabsicherung“ ein, um das Herzensprojekt unseres Präsidenten Leo Simma und des Vereins Garten Eden gemeinsam anzugehen.

Neben dem bestens vorbereiteten Orga-Team erzählte Franz Amort vom OGV Wolfurt, wie er begonnen hat, die ersten Sorten zu ziehen und zu vermehren. Er sprach von Erfolgen aber auch Misserfolgen, die sich über die Jahre einstellten. Schließlich hat jede Pflanze ihre ganz spezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse, die es zu erforschen und zu befriedigen gilt.

Spannend war es unter anderem zu erfahren, dass es neben 1-jährigen Sorten auch 2-jährige gibt, die speziell überwintert werden müssen, um im Frühjahr wieder ausgesetzt werden zu können. Denn nur so erhält man von diesen Pflanzen die Samen.

Es ging weiters darum, wie viel Platz man im Garten überhaupt hat und braucht, um z.B. einer Verkreuzungsgefahr diverser Pflanzen entgegenwirken zu können. Das Ziel soll ja sein, starke, sortenreine, biologische und gut keimfähige Sorten zu gewinnen.

Um Saatgut über Jahre zu sichern, ist es sinnvoll, dass mehrere Menschen dieselben Sorten im selben Jahr anbauen. Schließlich kann man von einem eventuellen Ernteausfall durch Witterungseinflüsse, Schädlinge oder auch Bodenbeschaffenheit betroffen sein. Auf diese Art kann dies kompensiert werden.

Für die Saatgutvermehrung ist es ganz wichtig, dass Protokoll geführt wird. So sind sowohl die genaue Pflanzengattung, wie auch Anzucht, Wachstumsphasen und Ereignisse nachvollziehbar.

Dann kam der große Moment, wo abgefragt wurde, wer von den Teilnehmern bereit ist, aus den zirka angedachten 100 Pflanzensorten diese im eigenen Garten anzupflanzen und zu vermehren. 38 Personen gaben ihre Zusage und so wurden zirka 90 Sorten ausgewählt.

Um diese entweder gemeinsam im Frühjahr im L8 anzusäen oder durch bereits geübte Gärtner zuhause, wurde vereinbart, dass diese Samen vom Orga-Team bestellt werden, um sie bereits beim nächsten Treffen im November ausgeben zu können.

Die Vermehrer wurden darum gebeten in eine Art kleines Selbststudium zu gehen. Jeder sollte sich intensiv mit der eigenen Sorten auseinandersetzen, damit beim nächsten Termin im November spezifische Fragen an die eingeladenen Saatgutexperten gestellt werden können. Hierfür wurden unterschiedliche Medien wie Bücher, Websites und Videos empfohlen.

Es war ein intensiver, inspirierender und lehrreicher Abend mit vielen wertvollen Impulsen.

Vielen Dank an Franz Amort für die wertvollen Tipps und Informationen.

Ein großer Dank gilt ALLEN für ihre Bereitschaft, sich aktiv mit der Saatgutvermehrung und Saatgutabsicherung zu beschäftigen. Dies ist ein wichtiger Schritt hinein in eine enkeltaugliche Zukunft mit guten, gesunden und gehaltvollen LEBENSmitteln.

Wenn wir uns gemeinsam stützen und unterstützen, werden auch wir sicher alle durch die Freude, die Liebe und Faszination, die im Werden entsteht, ganz viel gewinnen.