am Freitag, den 12. April lud der GartenEden Verein ins L8 zu einem Vortrag über effektive Mikroorganismen.
Einführung
Bereits seit 2010 widmet sich Bernd Pulsinger den effektiven Mikroorganismen – kurz EM. Seit 2013 betreibt er mit seiner Frau Edith nebenberuflich einen kleinen Familienbetrieb (em-bodensee.at), während sein Sohn Martin im Kloster Gwiggen einen 400 m² Folientunnel, ca. 2 ha Freiland und ein knapp 0,5 ha großes Brombeerfeld bewirtschaftet und dort täglich EM verwendet und beste Ergebnisse in Bio-Qualität erwirtschaftet. Martin war ebenfalls anwesend und berichtete im Anschluss im persönlichen Austausch über seine durchwegs positiven Erfahrungen mit EM. Der Laden in Hörbranz ist jeden Mittwoch Nachmittag von 14-18 Uhr geöffnet.
Theoretischer Teil
Es gibt keinen Lebensbereich, wo die Mikroorganismen nicht eingesetzt werden können.
EM steht für effektive Mikroorganismen. Es handelt sich um eine Mikrobenkultur aus über 80 Mikroben. Sie geht auf Prof. Teruo Higa zurück, welcher ursprünglich selbst in der chemischen Industrie Spritzmittel entwickelt hat und davon krank wurde. Dann hat er sich nach Alternativen umgesehen und die Urlösung, das EM1 entwickelt.
Ziel von EM ist, den natürlichen Kreislauf zu schließen, ohne dass es – bei richtiger Dosierung – zu Fäulnis oder Schimmelbildung kommt.
Die wertvollen Mikroben sind in der obersten nur ca. 15 cm dicken Schicht des Humus, darunter ist das Milieu zu unwirtlich. Unsere schlechte Angewohnheit des jährlichen Umgrabens führt dazu, dass die obere lebende Schicht nach unten in die sauerstoffarme Zone kommt und dort verkümmert, während die untere tote Schicht nach oben kommt und mit Düngemitteln mühsam wieder aufgebaut werden muss…
Praktischer Teil – Ansatz von EM-aktiv
3% EM1 von Prof. Higa (Urlösung – Vermehrung mit 3% Zuckerrohrmelasse im warmen Wasser (94%) im Fermentor bei 34°C über 7 Tage. Endprodukt ist EMa: Haltbarkeit 2 bis max. 3 Wochen! Der ph liegt dabei zwischen 3,4– 3,7 weil Keime erst ab ph 4 wirken können (Verwesung).
EMa ist im „Garten und Bodenaktivator“ als fertige Lösung für diejenigen, die sich das Ansetzen ersparen wollen, im Shop em-bodensee.at erhältlich.
Anwendungsgebiete von EMa
– Bodenverbesserung
– Reinigung
– Wasseroptimierung
– Renovierung: Keramikpulver, Farb- und Lasurzusätze, Beimischung in Beton, Estrich und Verputze
Verdünnung beim Gießen 1:100
Sprühanwendung 20 ml auf 1l Wasser in Sprühflasche
100 – 200 ml auf 5l Wasser in Druckspritze
wichtig: Blätter immer auch von unten besprühen und erst nach Sonnenuntergang bzw. nie bei direkter Sonneneinstrahlung anwenden!
Zimmerpflanzen alle 2 Wochen 20 ml auf 1l Wasser
Landwirtschaft: 2-3 mal pro Vegetation 25l EMa + 600l – 1000l Wasser/ha
Die Anwendung im Menschen ist durch die Aufnahme im Dünndarm möglich:
Kräuterferment zum Wiederaufbau der biologischen Darmflora, bei Reizdarm usw.
Kuranwendung über 6 Wochen 1 Stamperl morgens und abends zum Aufbau und zur Optimierung des Immunsystems.
Ähnlich funktioniert es bei den Pflanzen: der Mykorrhiza Pilz hilft der Pflanze bei der Nährstoffaufnahme – EM helfen hier zur optimalen Ausbildung des Pilzes, der über die Photosynthese von der Pflanze mit Zucker versorgt wird. Bei den Bäumen in den Großstädten fehlt dieser Pilz, weil er mangels Sauerstoffzufuhr und Nährstoffzufuhr (Laub wird sofort entfernt) relativ schnell abstirbt.
Empfehlung: der Anzuchterde immer 1% Bokashi hinzu geben.
EM Mikro Dünger: Mikroorganismen + Vinasse
CarboFlora SCHARF Bereich Schädlingsbekämpfung, Pflanzenstärkung – Schädlinge werden mit den natürlichen Inhaltsstoffen vertrieben. Jede Pflanze produziert zu ihrem eigenen Schutz selbst Milchsäure, das ist oft aber zu wenig, daher helfen wir den Plfanzen mit EM, Knoblauch und Chili.
Bokashi: Grasschnitt trocknen und mit EM einsprühen, in Bokashifass luftdicht verschließen. Wird nicht heiß und bleibt über Monate erhalten. Kann dann als Dünger bzw. zum Mulchen im Garten verwendet werden.
Veranstaltungstipp
Am 4. Mai findet im Kloster Gwiggen ein Workshop zu EM statt. Die Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich!
(em-bodensee.at/Veranstaltungen)
Beim geselligen Ausklang mit einer leckeren Kürbis-Ingwer-Suppe und selbstgebackenem Brot – dankenswerterweise zubereitet von Brigitte Bitschnau und unterstützt von Renate Heinzle, konnten noch letzte Unklarheiten beseitigt und nette Kontakte geknüpft werden.
Bericht und Fotos: Michael Hämmerle und Matthias Lexer