Am 17.5.2024 machten sich 28 Erwachsene und 3 Kinder auf den Weg von Lauterach nach Buch. Dort erwartete uns das Ehepaar Claudia und Bertram Martin. Nach einem kurzen Überblick zum Hof und der Organisation von Bertram wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt, um den gesamten Betrieb zu besichtigen. Die Besichtigung führte vom Rinder- über den Hühnerstall bis zur Nudelproduktion.
Der Martinshof vermarktet Bio-Heuweiderinder, Bio-Weidehühner, Urdinkel und Roggen sowie Nudeln. Auf dem Hof leben Jodok, der französische braunerack aqui Bulle, mit seinen 20 Stück Montafoner Braunkühen und ihrem Nachwuchs, der ausschließlich in Mutter-Kuh-Haltung aufgezogen wird. Dazu kommen dzt. 2.200 Hühner und 22 Gockel, die für das psychische Wohl der Hennen verantwortlich sind. Und dann sind da noch 4 Tiroler Steinschafe, die eigens zum Glück der Kinder von Claudia und Bertram angeschafft wurden. Alle Tiere leben in mehr als nur artgerechten Stallungen und haben ein herrliches, riesiges Freilaufareal mit Blick in den Vorderwald. Eigens für die Hühner wurden im Freigehege Pappeln gepflanzt, um den Tieren Schatten zu spenden und Verstecke vor möglichen Raubvögeln zu bieten.
Kompostiert wird nach dem kanadischen Verfahren, was bedeutet, dass der Kompost nicht gewendet wird, Würmer und Kräuterimpfungen zugeführt werden und nach ca. ½ Jahr eine waldbodenähnliche Erde mit 18% Humusgehalt entsteht.
Abschließend gab es eine Eierlikörverkostung und man konnte noch im Hofladen einkaufen.
Es folgte eine kleine Wanderung der Bucherstraße entlang Richtung Alberschwende, wo nach ca. 2 km der Kohlerhof angesiedelt ist.
Daniela Kohler und ihre 74-jährige Mutter empfingen die L8 Delegation sehr herzlich. Daniela informierte uns nach dem großen Hallo über den Betrieb und die Tätigkeiten am Kohlerhof, welcher bereits in der 4.Generation betrieben wird.
Bei der Familie Kohler werden auch 5 Mutterkühe mit ihrem Nachwuchs gehalten. Arbeitsreich ist auch der bewirtschaftete Wald, der sehr steil und felsig ist. Das Hauptaugenmerk aber liegt auf dem Kräuter-, Blüten-, Gemüse- und Obstanbau. In Kohlers Permakulturgarten gibt es fast nix, was es nicht gibt. Die Solawi-Gemeinschaft „Gemüsefreu(n)de am Biohof Kohler“ baut nur samenfeste Sorten an. Die gesamte Ernte der Solawi-Fläche wird auf die dzt. rund 17 Mitglieder aufgeteilt.
Zur Zeit sprießt es sowohl im Obstgarten, in den Gemüsebeeten, in den Hochbeeten, im Kräutergarten, im Gewächshaus und auch rund um den Schwimmteich (in dem nur Mutige schwimmen, weil sich darin viele Pflanzen und Tiere tummeln). Der chinesische Gemüsebaum, die japanische Brombeere und der Waldgarten begeisterten uns alle. Die unzähligen Schnecken werden jeden Tag eingesammelt und erfreuen die hauseigenen Laufenten.
Nachdem das eine oder andere Kräutlein und Blättchen probiert war, ging es wieder zum Hof hinauf, wo uns Daniela und ihre Mutter mit selbstgemachten Kuchen, Aufstrichen und Brot verköstigten. Es durften auch hier die Hofprodukte erworben werden.
Während den Besichtigungen der Betriebe, der kurzen Wanderung und der abschließenden Verköstigung ergab sich ein reger Austausch zwischen den Vereinsmitgliedern und den Betreibern. Die Informationen waren sehr vielfältig, interessant, aufschlussreich und lehrreich. Keine Frage blieb unbeantwortet.
Ein von Herzen kommendes Dankeschön an Claudia und Bertram Martin sowie an Daniela und Mama Kohler!